Stuttgart - Spießer vor: derzeit werden Schaschlikstäbe bestückt, Würstchen auf Rosts und Kartoffeln in die Glut gelegt, dass es nur so raucht. Wer keinen Garten, keinen Balkon oder keine toleranten Nachbarn hat, kann eine der vielen öffentlichen Grillstellen in Stuttgart aufsuchen. Für die Stadt bedeutet das aber auch Arbeit.

"Die Natur verträgt das recht gut, wenn Menschen die Spielregeln einhalten", sagt Christa Erdin-Schwill. Sie ist Leiterin der Abteilung Forstamt bei der Stadt und weiß als solche, dass dies nicht immer der Fall ist. 5000 Hektar Wald umgeben das Stadtgebiet von Stuttgart, allein dort gibt es 22 Grillstellen. Und jede davon muss zwei Mal die Woche gereinigt, also vor allem von Plastikmüll befreit werden:

Click here to find out more! "Sobald sich eine größere Gruppe versammelt, fällt Müll an, der einfach liegen bleibt", sagt Christa Erdin-Schwill. Vor allem weil die meisten Stellen keine Mülleimer haben, wird der nächste Busch wohl gerne als solcher missbraucht. "Es hat sich aber gezeigt, dass viele ihren Hausmüll in den Wald gebracht haben, weil dort das Entsorgen kostenlos ist", sagt die Försterin - deswegen wurden die vorhanden Eimer großteils wieder weggeräumt.

Das zweite große Problem ist die Brandgefahr. Von März bis Oktober ist das Rauchen in den Wäldern verboten, und das Grillen nur an den dafür vorgesehenen Stellen erlaubt. "Viele bringen Einweggrills mit, die dann einfach liegenbleiben. Oft glimmen sie weiter, da kann richtig böse was passieren", sagt Christa Erdin-Schwill. Rund um die vorgesehenen Grillstellen dagegen liegt Schotter, sodass sich nichts entzündet. Damit auch ordentlich eingeheizt werden kann, karren die Mitarbeiter des Forstamts regelmäßig Holz aus anderen Waldteilen an die Grillstellen heran - damit in deren Umgebung nicht alles Brennbare abgegrast wird.

Quelle: www.stuttgarter-zeitung.de
Von Frederike Poggel und Leona Stolterfoht