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Gegrillte "Böblinger" schmecken
MAHLOW, 05. Mai 2011. Landkreis Die Metzgerinnung hat eine Museumsbratwurst für das Fleischermuseum kreiert. Von Gerlinde Wicke-Naber.

Wurst ist nicht gleich Wurst. Warum sonst legen die Frankfurter so großen Wert auf die ihre, preisen die Thüringer ihre Bratwurst an genauso wie die Nürnberger. Die Wiener haben Würstchen und in Ungarn isst man Debreziner. Und alle, alle sind stets davon überzeugt, dass die eigene Wurst selbstverständlich die leckerste überhaupt ist.

Nun sind auch die Böblinger auf die Wurst gekommen. Und da die Stadt Sitz des einzigen Fleischermuseums in Deutschland ist, soll die hiesige Variante natürlich kulturell und kulinarisch anspruchsvoll sein: "Museumsbratwurst", heißt die Kreation, die der Sindelfinger Paul Lipp und der Renninger Matthias Scherer, der alte und der neue Obermeister der Fleischerinnung im Landkreis, für das Fleischermuseum geschaffen haben.

Eine grobe Bratwurst bildet die Grundlage. Die Gewürzmischung haben Lipp und Scherer in mehreren Testläufen ausgeknobelt: Etwas Majoran, ein wenig Kümmel und eine Note von Röstzwiebeln macht das besondere Aroma der "Böblinger aus". Beteiligt an den Probeverkostungen waren aber auch noch andere Metzger aus dem Kreis. "In unseren Vorstandssitzungen haben wird die Feinjustierung vorgenommen", verrät Lipp.

Die Idee für die Museumsbratwurst stammt aber nicht von einem Metzger, sondern von Kurt Nagel, dem Vorsitzenden des Fleischermuseums. Der frühere Professor für Betriebswirtschaftlehre, als Metzgerssohn eng mit dem Fleischerhandwerk verbunden, bat die Innung, eine Rezeptur für eine Wurst zu kreieren. Dass es eine Bratwurst sein sollte, stand für die Metzger schnell fest. Schließlich wird die seit dem 14. Jahrhundert verzehrt und ist heute die beliebteste Grillwurst der Deutschen.

Selbstverständlich fand die offizielle Präsentation des neuen kulinarischen Kreisproduktes standesgemäß im Fleischermuseum statt, wo sich fast ein Dutzend Metzger versammelt hatten. Der Böblinger Oberbürgermeister Wolfgang Lützner durfte als erster in eine heiße Böblinger beißen und lobte diese "als "gelungene Grillwurst für den Sommer".

Von Samstag an ist die Bratwurst in allen 60 Metzgereien der Innung im Kreis zu kaufen, anfangs sogar für einen günstigeren Probierpreis. Die Wurst soll nach dem Willen von Kurt Nagel aber nicht nur das Geschäft der Metzger kräftig ankurbeln, sondern auch für mehr Besucher im Fleischermuseum sorgen. Kunst und Handwerk zu verbinden, ist schließlich das wichtigste Ziel des im Jahr 1984 von Nagel ins Leben gerufenen Museums.

Und so locken die Metzger ihre Kunden mit einem ganz besonderen Angebot: Wer für mindestens 40 Euro Wurst und Fleisch einkauft, der bekommt als Dreingabe zwei Eintrittskarten in das Fleischermuseum. Dort ist nicht nur eine Ausstellung zur Geschichte des Metzgerhandwerks zu sehen, sondern auch jede Menge Kunst. Aktuell präsentiert das Haus Neuerwerbungen aus den vergangenen Ausstellungen, zum Beispiel Cartoons von Janosch. Wenn die Besucher dann hungrig werden, gibt es im Museum allerdings leider (noch) keine Museumswurst. Diese müssen sich die Gäste zuhause schon selbst auf den Grill oder in die Pfanne legen.


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