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Aktuelles zum Thema Wurst |
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"125-Jähriges" der Fleischerinnung - Wurst a la carte
Gelsenkirchen, 22. April 2009. „Einen drinnen, einen draußen”, ein Korn mit zwei Partymettwürsten. Die Fleischerinnung Gelsenkirchen, Buer und Dorsten eröffnete mit dieser wurstigen Menuefolge im stilvollen Ambiente des Saals Timmendorf im Hotel Maritim die Feiern zum 125-jährigen Bestehen.
Festlich eingedeckt waren die Tische. Geschmackvoll in jeder Beziehung sollte der Abend werden. Eine illustre Gästeschar von OB Frank Baranowski über den rasenden Landtagsabgeordneten Oliver Wittke, diverser Bankvorstände und Konzerngeschäftsführer bis hin zu Ehrenbürger Gerd Rehberg labte sich zusammen mit jungen und älteren Metzgermeistern in Begleitung schicker Damen an westfälischer Wursttradition.
Fein zubereitet waren die Spezialitäten vom Hotel-Küchenchef und seiner Brigade, formvollendet aufgetischt von Oberkellner Reinhold Wirth und seinem Team. Verkostet werden sollten die Delikatessen aus den Fleischerküchen. Und so gab Reiner Schulte Strathaus, der mit Witz und Geist durch den Abend führte, erst einmal eine Gebrauchsanweisung: „Olfaktorisch Duft und Geschmack erfassen, einspeicheln und gut durchkauen und schließlich genießen wie ein frisch perlendes Pils.” Mit gewissem Ernst spießten die Damen und Herren dann Wurstscheibchen und -stückchen auf die Gabeln, schnupperten und verzehrten. Und noch vor dem endgültigen Herunterschlucken: anerkennendes Kopfnicken.
Das gab's auch von den Vertretern der Medien: Gleichwohl bevorzugten die Herren am Tisch die Verkostung in Form des belegten Brotes oder besser: der Wurststulle.
Es ging um die Wurst an diesem Abend des sogenannten Wurstkollegs: ein wenig geschichtlich, ein wenig kritisch, ein wenig wissenschaftlich, ein wenig literarisch, vor allem aber humorvoll. So erklärte Schulte Strathaus kurz die Entstehung der Nürnberger Rostbratwurst. Sie habe Fingerdicke und -größe, damit sie zur damaligen Zeit durch die Schlüssellöcher der Knasttüren gepasst habe. Und im Übrigen sei Wurst das erste Convinience-Prokukt. Denn das, was die Herrschaft zur damaligen Zeit vom reinen Fleisch übrig ließ, verarbeitete das Volk zur Wurst. Auch die Rolle der Wurst in den Werken von Dichtern beleuchtete Schulte Strathaus und zitierte Goethe „... den Weinstock mit Würsten bänden ...” und auch Schiller hatte prosaische Worte, so dass der Moderator des Abends wohl zu hoffen wagt, dass „die Wurst als Kulturgut Würdigung erfährt in der Kulturhauptstadt 2010”.
Letztlich findet des Fleischers Kunst sich wieder im täglichen Sprachgebrauch. Ob die beleidigte Leberwurst oder der Hanswurst, gewurschtelt wird immer, und am Ende ist ohnehin alles wurscht.
Quelle: www.derwesten.de
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